Auftakt des Netzwerks Kulturwissenschaft: „Kulturen der Leidenschaften – Leidenschaften in den Kulturen“
22. November 2007
„Wo viel Gefühl ist, ist auch viel Leid.“ Leonardo da Vincis Worte beschreiben treffend, worum es in der Tagung „Kulturen der Leidenschaften – Leidenschaften in den Kulturen“ geht: um Gefühle wie Liebe und Angst, Begehren und Kontrolle, Empathie und Hass. Wie können Emotion erfasst, untersucht und be- bzw. verwertet werden? Und welche Rolle spielt der kulturelle Kontext bei dieser Untersuchung?
Die Forscher/-innen aus ganz Deutschland beleuchten Spielarten von Leidenschaften aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven: Emotion aus neurobiologischer Sicht kommt genauso zur Sprache wie Leidenschaft in der Literatur; Historiker diskutieren mit Philosophen und Ethnologen.
Den Einführungsvortrag „Emotion, Cognition, and Emotional Practices: Implications for History” am 6. Dezember um 19:30 Uhr im Hölderlinturm hält William Reddy von der Duke University (North Carolina). Darin setzt er sich mit dem Zusammenspiel von Gefühl und Erkenntnisvermögen auseinander. Reddy machte sich auf dem Gebiet der Emotionenforschung einen Namen mit seinem 2001 erschienenen Buch The Navigation of Feeling, das mittlerweile zum Klassiker avanciert ist. Im Anschluss findet ein Begrüßungsempfang statt.
Über das Netzwerk Kulturwissenschaft
Das Bild des Gelehrten, der im stillen Kämmerlein über seinen Büchern brütet, ist inzwischen auch in den Geisteswissenschaften passé. Bestes Beispiel dafür, dass interdisziplinäre Verbundforschung hier eine immer größere Rolle spielt, ist der Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“ an der Universität Konstanz, an dem sich Historiker, Soziologen, Literaturwissenschaftler, Philosophen, Politik- und Rechtswissenschaftler beteiligen.
Im neu eingerichteten Netzwerk Kulturwissenschaft kooperiert der Konstanzer Exzellenzcluster mit einer interdisziplinären Forschergruppe der Universität Tübingen, dem Forum für Kulturtheorie, und zeigt so, dass Ressourcen zugleich fächer- und universitätsübergreifend gebündelt werden können.
Über die Tagung
Die Vorträge und anschließenden Diskussionen in deutscher und englischer Sprache beginnen am Donnerstag, den 6. Dezember um 14 Uhr und enden am Samstag, dem 8. Dezember um 13 Uhr, Tagungsort ist die Neuphilologische Fakultät, Wilhelmstr. 50, in Tübingen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Ein genaues Programm findet sich auf der Homepage des Netzwerks Kulturwissenschaft (Download, PDF).
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Katharina List katharina.list[at]uni-tuebingen.de.
Kontakt
Sigrid Elmer (Elternzeitvertretung für Claudia Marion Voigtmann)
Tel. 07531 88-4741
E-Mail sigrid.elmer[at]uni-konstanz.de